- Schmeljow
- Schmeljọw,Šmelev [ʃme'ljɔf], Iwan Sergejewitsch, russischer Schriftsteller, * Moskau 3. 10. 1873, ✝ Paris 24. 6. 1950; emigrierte 1922 nach Paris; einer der beliebtesten Belletristen der russischen Emigration. Schmeljow verwendet schon in seiner frühen Prosa eine Mischung aus Bauernsprache und städtischem Jargon, so in dem Roman »Čelovek iz restorana« (1911; deutsch »Der Kellner«), in dem ein Mann aus dem Dorf über seine Beobachtungen als Kellner in der Großstadt spricht. Im Mittelpunkt der Erzählung »Neupivaemaja časa« (1921; deutsch »Der niegeleerte Kelch«) steht ein Leibeigener, der in Rom das Malen von Heiligenbildern erlernen soll, sich aber - sentimental überhöht - nach seiner Dorfkirche in Russland zurücksehnt. Nach 1917 schildert Schmeljow anklagend die Schrecken der Revolution (»Solnce mertvych«, 1923; deutsch »Die Sonne der Toten«).Weitere Werke: Romane: Istorija ljubovnaja (1929; deutsch Vorfrühling); Leto Gospodne (1933; deutsch Wanja im heiligen Moskau); Njanja iz Moskvy (1936; deutsch Die Kinderfrau); Puti nebesnye, 2 Bände (1937-48; deutsche Teilübersetzung unter dem Titel: Dunkel ist unser Glück).Erzählungen: Pod gorami (1910; deutsch Liebe in der Krim); Pro odnu staruchu (1927; deutsch Wallfahrt nach Brot).M. Aschenbrenner: I. S. Leben u. Schaffen des großen russ. Schriftstellers (1937);
Universal-Lexikon. 2012.